Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (als Angebot der privaten und gesetzlichen Krankenkasse)

Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 20 Jahren. 

Bei verschiedenen Problemen und Störungen ist eine Psychotherapie sinnvoll, manchmal zusätzlich zu einer medizinischen Behandlung. Hierzu gehören zum Beispiel:

Ängste
z.B. Trennungsängste von den Eltern, Schulangst, Ängste öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, Ängste vor Tieren wie z.B. Hunden, Ängste zu erröten/aufzufallen/sich zu blamieren, Ängste vor Versagen oder Fehler zu machen, Panikattacken u.a.m.
Ängste kennt jeder, da Angst eine normale und lebenswichtige Reaktion auf eine Gefahr ist. Diese Schutzfunktion kann zu einer Krankheit werden, wenn sie in eigentlich harmlosen Situationen auftritt und nicht mehr zu kontrollieren ist. Körperliche Symptome wie (bei Kindern u.a. sehr oft geäußerte) Bauchschmerzen führen zur Vermeidung der angstbesetzten Situation. Die Angst gewinnt immer mehr Macht und schränkt die Lebensqualität und Mobilität der ganzen Familie ein.

Depressionen
Depressionen äußern sich bereits bei Kindern, sie werden allerdings häufig nicht rechtzeitig erkannt. Symptome sind u.a.: häufige Traurigkeit, Weinen, Sorgen um Banales, verminderte Spielaktivität/Spielunlust, Interessenlosigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, verminderte Schulleistungen, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Selbstwertproblemen, negative Zukunftsperspektive, Rückzug, Stimmungsschwankungen aber auch erhöhte Unruhe und Aggressivität.

ADHS/ADS
Das Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivität)-Syndrom äußert sich in situationsübergreifender Unaufmerksamkeit, leichter Ablenkbarkeit, Sprunghaftigkeit/geringes Durchhaltevermögen, (Überaktivität), Impulsivität bei alltäglichen Abläufen. Dadurch bedingt kommt es häufig zu Konflikten in der Schule, Probleme mit Erledigung von Aufgaben, Frustration auf Seiten des Kindes und der Eltern.

Zwänge
Zwänge zeigen sich in Handlungen oder Gedanken, die unnötig ständig wiederholt werden (müssen). Dazu gehören abergläubische Rituale, die den Alltag anfangen zu bestimmen, aber auch übermäßiges Kontrollieren oder Ordnen mit Reaktionen von Wut/Verzweiflung auf Veränderung zählen hierzu. Trotz Wissens um die „Irrationalität“ werden die Zwänge aufgrund von Ängsten, Ekel oder auch Depressionen weiter ausgeübt und stören zunehmend die Alltagsbewältigung und das Zusammenleben.

Tics
Zu Tics zählen ständig wiederholt auftretende unwillkürliche Bewegungen (ständiges Zwinkern, Augen verdrehen, Schulterzucken…) oder Produktionen von Geräuschen (räuspern…) bzw. Worten, was die Kinder/Jugendliche teilweise selber gar nicht bemerken. Sie können es nicht unterdrücken (vergleichbar wie bei einem Schluckauf) und leiden unter der Aufmerksamkeit, die sie damit erwecken.

Essstörungen
Hierunter fallen u.a. Magersucht (Anorexie), Ess-Brechstörung (Bulimie), manche Formen des Übergewichts. Bei der Magersucht entsteht ein Kreislauf aus Hungern, Angst vor Gewichtszunahme und einem gestörten Selbstbild von „zu dick“ sein mit diversen körperlichen Folgeerscheinungen. Bei bulimischen Symptomen kommt es zu einem Kontrollverlust während des Essens mit Fressattacken und oft anschließenden Maßnahmen, um der gefürchteten Gewichtszunahme entgegenzuwirken (Erbrechen, Abführmittel, Entwässerungstabletten oder extremer Sport). Auch hier treten diverse körperliche Folgeerscheinungen auf. Bei binge-eating-Symptomen treten häufige Fressanfälle auf mit großen Schuldgefühlen und Selbstzweifeln, aber im Vergleich zu den anderen Essstörungen ohne gegensteuernde Maßnahmen.

Belastungsstörungen/Traumafolgestörungen
Nach extremen Erfahrungen/Erlebnissen können psychisches Leiden und Veränderungen auftreten, wie nach schweren Unfällen, Gewalterfahrungen/Missbrauch, Tod eines Angehörigen, Entführung, Naturkatastrophen, aber auch nach schweren Belastungen oder Lebensveränderungen wie Umzug, Trennung der Eltern. Es kann vorkommen, dass die Beschwerden anhalten oder sogar erst nach Wochen oder Monaten, aber auch erst nach Jahren auftreten und die Betroffenen in Form von z.B. Ängsten/Sorgen/Depressionen/Aggressivität… beeinträchtigen.

Persönlichkeitsstörungen/Borderline-Störung
Auch wenn Persönlichkeitsstörungen erst im Erwachsenenalter diagnostiziert werden, zeigen Jugendliche oft schon Akzentuierungen der Störungen unter denen sie leiden. Die z.B. Borderline-Störung (emotional instabile Persönlichkeit) äußert sich in über die Pubertät hinausgehenden Symptomen wie plötzliche und unkontrollierbare Anspannung/innerem Druck, rasch wechselnde launenhafte Stimmung, Impulsivität, emotionale Krisen, instabiles Selbstbild, Selbstschädigungen und Suizidgedanken.

Dissoziative Störungen
Hierunter fällt eine Vielzahl von Beschwerden unterschiedlicher Art. Ihnen gemeinsam sind, dass Gedanken, Gefühle, Realitätswahrnehmung und Verhalten nicht mehr automatisch miteinander koordiniert sind, sondern es zu Abspaltungen einzelner Teile kommt: Die Umwelt erscheint unwirklich, man „steht neben sich“ oder spürt den eigenen Körper nicht mehr. Es kann zu Gedächtnisstörungen kommen.

Schlafstörungen
Hierunter fallen: Einschlafprobleme, Durchschlafschwierigkeiten, Alpträume, „Nachtschreck“ (nächtliches Schreien ohne aufzuwachen/pavor nocturnus), Schlafwandeln, frühzeitiges Erwachen. Leidet ein Kind in der Familie unter Schlafstörungen, ist die Situation für Kinder wie Eltern sehr schwer, da der Schlafmangel, aber auch die Hilflosigkeit, dem Kind zum Schlaf zu verhelfen, u.a. zu Ängsten, Depressionen, Aggressivität führen kann.

Einnässen/Einkoten
Ab dem Alter von 4 Jahren (Einkoten) / 5 Jahren (Einnässen) wird nächtliches Bettnässen (ohne aber auch mit zwischenzeitlichen längeren Zeiten von „Trocken-Seins“), Einnässen tagsüber und Einkoten diagnostiziert. Aus verschiedenen Gründen kann es zu diesen für die Kinder und Eltern meist sehr mit Scham besetzten Problemen kommen: Diesen kann mit verschiedenen verhaltenstherapeutischen Methoden oft sehr gut begegnet werden (wenn keine körperliche Ursache vorliegt, die selbstverständlich abgeklärt werden muss).

Chronische Schmerzen
Bei den unterschiedlichen Beschwerden wie Migräne, Spannungskopfschmerzen, Neurodermitis, Bauchschmerzen, Übelkeit sind meist Stress- und Belastungsfaktoren an der Entstehung/Aufrechterhaltung mit beteiligt, so dass die rein medizinische Behandlung um eine qualifizierte Psychotherapie erweitert werden sollte.

Störungen im Sozialverhalten
Probleme mit Regeleinhaltungen, respektloses und freches, auch bis zu delinquenten Verhalten, Klauen und Lügen, sowie verbale und körperliche Aggressionen werden u.a. hierunter gezählt und haben im Alltag zu festgefahrenen Situationen geführt, aus denen die Familie oft nicht mehr alleine herausfindet.

Entwicklungsstörungen (Autimusspektrumstörungen/Asperger)
Auffälligkeiten in der Entwicklung der rezeptiven/expressiven Sprache (Kommunikation), qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion/Einfühlung, sehr eingeschränkte Interessen und Aktivitäten, Auffälligkeiten im Spielverhalten, Stereotypien/Manierismen, zwanghafte Anhänglichkeit an spezifischen Ritualen können zu den unterschiedlich ausgeprägten Symptomen gehören. Die Besonderheit dieser Entwicklung bedarf spezieller Unterstützung des Betroffenen, aber auch der Familie und Erzieher/Lehrer.

Emotionale Auffälligkeiten (wie Geschwisterrivalität, Identitätsstörung, Bindungsstörungen, Mutismus (Sprechverweigerung außerhalb der Familie)).


Ob eine „psychische Störung“ vorliegt, kann nur im Rahmen des diagnostischen Prozesses geklärt werden und ist häufig nicht auf den ersten Blick zu entscheiden. Alle weiterführende Fragen können im Rahmen eines Erstgespräches geklärt werden.